Archive: Projekte

Portfolio Projekte

23 Nov 2023
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Wettbewerb Theo & Lu

Wettbewerb Milchstrasse Seewen,SZ
Engere Auswahl

Der Perimeter befindet sich in einem Übergangsgebiet zwischen grossmassstäblichen, linearen Bauten entlang der Gotthard-Eisenbahnstrecke und dem kleinmassstäblichen, historisch gewachsenen Dorfteil entlang der Seewernstrasse. Das Projekt thematisiert den Übergang zwischen diesen verschiedenen Massstäben. Der Riegelbau orientiert sich an den linearen Baukörpern entlang der Eisenbahnstrecke, die Punktbauten fügen sich in die historisch gewachsene Struktur ein und ergänzen diese. Um die historischen Bauten nicht zu konkurrenzieren sind die neuen Punktbauten zur Strasse rückversetzt situiert. Die bestehenden Gebäude werden dadurch in der Erscheinung gestärkt und der Strassenraum wird durch Raumausweitungen in seiner Qualität gesteigert. Der Riegelbau situiert sich entlang der Eisenbahnstrecke und löst damit den Lärmschutz des neu entstehenden Quartiers. Der sich dazwischen aufspannende Freiraum bietet den Bewohnern grosszügige Spiel- und Erholungsflächen. Als identitätsstiftendes und ortsbildprägendes Element bleibt der Trafoturm bestehen. Durch- und Ausblicke schaffen den Bezug zur Umgebung und verbinden das Quartier mit der angrenzenden Grünfläche und dem Alpenpanorama.

Architektur
Der Bauplatz erfordert Beachtung folgender zentraler Rahmenbedingungen: Lärmschutz, kleinteiliger und historischer Kontext, Grossformen, insbesondere die Bättigmatt und die Aussicht auf die Voralpen. Je nach Lage innerhalb des Perimeters spielen diese eine grössere oder kleinere Rolle. Nahe der Eisenbahnstrecke sind Lärmschutz und Grossform essenziell. Folglich ist hier ein langer und schmaler Riegelbau vorgesehen, der als Grossform längs zur Eisenbahnlinie angeordnet ist und dessen Wohnungen zum zentralen Freiraum orientiert sind. Der Lärm wird abgeschirmt und die Siedlung als Ruhe- und Aufenthaltsort gestärkt. Zur Bahnlinie erscheint das Gebäude als gestaffelte Grossform, zur Hofseite und zur historischen Bebauung ist die Fassade kleinteiliger gegliedert. Es wird ein Bezug zur historischen Bebauung und den neuen Punktbauten geschaffen, ebenso eine eigene Identität des entstehenden Quartiers. Vorstehende, nach Süden orientierte Balkone bilden den Übergang zum innenliegenden Grünraum und lassen diagonale Weitblicke entstehen.

Nahe der Seewernstrasse sind Kleinteiligkeit und Verspieltheit wichtig. Deshalb sind hier kleinteilige Punktbauten vorgesehen, die sich in die historische Umgebung einfügen. Das bestehende ehemalige Restaurant Schäfli wird als ortsbildendes Element erhalten. Die Fassaden sind mittels Vor- und Rücksprünge horizontal gegliedert. Auskragende Balkone bilden wie beim Längsbau den Übergang zum Freiraum und schaffen Blickbeziehungen ins angrenzende Quartier. Trotz Differenzierungen bilden die Neubauten ein qualitatives Ensemble, das sich den grosszügigen Freiraum teilt.

Die Gebäude sind als Dreispänner organisiert und verfügen über ein Erdgeschoss, drei Obergeschosse und ein rückversetztes Attikageschoss. Als Massivbau mit aussenliegender Wärmedämmung und einheitlicher Fassadengestaltung konstruiert, differenziert sich die Putzstruktur vom Erdgeschoss zu den Obergeschossen minimal. Dies, um die Erdgeschosse subtil zu betonen und einen Bezug zum Freiraum zu bilden. Der Sockel variiert je nach Ort in seiner Lage und schützt teilweise die Privatsphäre der Parterrewohnungen. Die Fassade wird durch Balkone, Fenster, Knicke und vertikaler Putzstruktur rhythmisiert. Die Balkonbrüstungen sind in der Höhe versetzt, um einerseits Einblicke zu vermeiden, andererseits um Ausblicke zu ermöglichen. Die blaue Fassadenfarbe bildet einen Kontrast zum pfirsichfarbenen Trafoturm und unterstützt mit der natürlichen Begrünung die Wahrnehmung eines lebendigen Quartiers. Gemeinsam bilden das Gebäudeensemble, der Trafoturm, sowie die Bestandesbauten einen bunten Fleck in Unterseewen.

Freiraum

Der Riegelbau steht nahe der Eisenbahnlinie und die drei Punktbauten nahe den historischen Gebäuden. Dazwischen entsteht ein grosszügiger und ruhiger Freiraum mit Spiel- und Treffplätzen sowie einheimischen Grossbäumen und Obstbäumen. Durch die oben erwähnte Entschlüsselung des motorisierten und Langsamverkehrs bleibt das Quartier oberirdisch autofrei. Der öffentliche Wegrodel führt die Spaziergänger durch das Quartier. Der alte Trafoturm wird in seiner Lage leicht versetzt und bildet das Herzstück des Turmplatzes. Er erfährt dadurch eine grössere Bedeutung und ist von der Unterführung und der Seewerenstrasse aus gut sichtbar. Er prägt das Ortsbild des Quartiers. Das ansteigende Terrain zum Riegel hin ermöglicht eine intensive Bepflanzung mit grossen Bäumen. Die halböffentlichen Wege werden mit verschiedener Vegetation von den privaten Aussenbereichen abgetrennt.

23 Nov 2023
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Wettbewerb mori no yama

1.Rang – Wettbewerb Kantonsstrasse 37, Freienbach

mori no yama – das Projekt zwischen zwei Lärmquellen. Im Norden verläuft die Eisenbahnlinie, im Süden führt die Kantonsstrasse durch. «mori no yama» ermöglicht nach Norden einen traumhaften Blick auf den nahegelegenen Zürichsee und orientiert sich gleichzeitig nach Süden.

Damit das Grundstück optimal ausgenützt werden kann, basiert das Projekt auf einem zusammenhängenden Volumen. Um das Volumen kleinteilig zu gestalten, sind die Nord- und Südfassade gestaffelt. Dank dieser Staffelung fügt sich das verhältnismässig grosse Volumen subtil in die bestehende Bebauungsstruktur ein.

Das Konzept für das Projekt bilden die oben erwähnten Themen: Lärmschutz, die Aussicht auf den Zürichsee und der Bezug nach Süden. Die Logik des Projekts folgt somit folgendem Konzept: nord- und südseitig sind Loggien positioniert, an die Wohn- und Schlafräume angrenzen. Dank dieser Massnahme sollte es möglich sein, die Wohn- und Schlafräume lärmabgewandt an der Nord- und Südfassade zu positionieren. Somit sind sämtliche Wohn- und Schlafräume an der Fassade angeordnet, wodurch in allen Wohnungen der Ausblick auf den Zürichsee oder der Bezug nach Süden ermöglicht wird. Zwischen den Wohn- und Schlafräumen befinden sich die dienenden Räume mitsamt den Erschliessungskernen. Dank der Staffelung des Volumens, gelingt es sämtlichen Wohnungen mehr Privatsphäre zu schenken.

Im Sinne der Kleinteiligkeit soll die Fassade mit feingliedrigem, pulverbeschichtetem Trapezblech verkleidet werden. Das vermeintlich industrielle Trapezblech soll subtil unterstreichen, dass sich das Gebäude in einer Mischzone befindet. Durch das spezielle Muster der Verkleidung und der edlen Pulverbeschichtung wird dem Gebäude jedoch klar die Erscheinung eines hochwertigen Wohngebäudes verliehen.

 

 

11 Okt 2023
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Aufstockung Alteszentrum Rubiswil

Das bestehende Alterszentrum wurde am 1. Oktober 2016 eröffnet und umfasst ein Gebäude, das sich sechs Stockwerke auf der Ostseite und fünf Stockwerke auf der Westseite erstreckt. Das bestehende 5. Obergeschoss stellt lediglich eine halbe betriebliche Abteilung dar. Um diese Lücke zu schließen, wurde ein zusätzliches Stockwerk westlich in gleicher Ausdehnung wie das darunterliegende Geschoss errichtet.

Aus Gründen der Statik und im Hinblick auf eine zügige und trockene Bauweise wurde der neue Aufbau in Holzelementbauweise konstruiert. Die innere Raumaufteilung und der Innenausbau entsprechen den bereits bestehenden Geschossen. Der Aufenthalts- und Essraum wurde offen gestaltet. Zusätzlich wurde im Süden eine weitgehend überdachte Terrasse auf dem bestehenden Vordach angelegt.

09 Okt 2023
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Heilmittellabor Arlesheim

Die Anthroposophische Klinik in Arlesheim blickt auf eine lange und tief verwurzelte Geschichte zurück. Die Anthroposophische Medizin wurde 1921 auf dem Gelände der heutigen Klinik von Ita Wegmann und Rudolf Steiner entwickelt. Seit mehr als 100 Jahren werden dort Naturheilmittel nach traditionellen Rezepten hergestellt. Der Standort der Klinik Arlesheim soll in den kommenden Jahren zukunftsfähig aufgestellt werden. Um Platz für den Klinikneubau zu schaffen, wurde ein Ersatzneubau für das Heilmittellabor errichtet. Der Bau des Laborgebäudes war der Startschuss für alle weiteren Entwicklungen. So wurde der bestehenden Tradition in diesem Bereich eine neue Identität und Dynamik verliehen.

 

Produktion und Verwaltung

Das Labor der Klinik Arlesheim stellt Naturheilmittel her, die aus regionalen Pflanzen und Kräutern gewonnen werden. Im Labor werden aus diesen Pflanzen und Kräutern die Heilstoffe gewonnen und anschließend verarbeitet, verpackt und gelagert. Der Neubau verfügt über vier Etagen, von denen Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss für die Herstellung von Naturheilmitteln genutzt werden. Das zweite Obergeschoss bietet Platz für die Verwaltungsbüros und Beratungsräume verschiedener Abteilungen der Klinik. Das neue Gebäude bietet somit Platz sowohl für die Produktion als auch für die Verwaltung.

Massiver Holzbau

Das neue Heilmittellabor wurde auf zeitgemäße Weise in die bestehende anthroposophische Architektur des Areals eingebettet. Das Labor ist in massiver Holzbauweise (Holz100) errichtet worden, wobei ausschließlich Holzdübel als Verbindung ohne Zusatz von Leim oder anderen Chemikalien verwendet werden. Der Holzeinschlag erfolgte nach den Mondzyklen, was dem Holz unter anderem bessere Materialeigenschaften und eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen verleiht. Aufgrund dieser gesunden, nachhaltigen, umweltbewussten und ästhetischen Eigenschaften hat sich die Klinik bewusst für die Verwendung von Holz in massiver Bauweise von Holz100 als prägendes Material entschieden.

Angemessene Formensprache

Die Suche nach einer geeigneten Formensprache für das neue Labor begann mit der Untersuchung des Formmotivs des bestehenden Hauses von Ita Wegman auf dem Gelände, entworfen von Rudolf Steiner. Das Phänomen des Tragens und Lastens ist in der Architektur dieses Hauses deutlich sichtbar. Das Haus macht eine umhüllende Gebärde und öffnet sich gleichzeitig zur Außenwelt. Für das neue Laborgebäude hat 9grad architektur dieses Thema in einer angemessenen und zeitgemäßen Formensprache umgesetzt. Die in der Fassade des Obergeschosses sichtbare Bogenform ist eine zeitgemäße Übersetzung des Formmotivs „Tragen und Lasten“. Der mittlere Bogen umhüllt den Menschen im Gebäude, die äußeren Bögen strecken sich nach außen in die Peripherie. Diese lineare und grafische Bogenform verwandelt sich im Entwurf des Klinikneubaus in eine plastische und dreidimensionale Fassade. (mehr dazu lesen Sie auf der Projektseite der Klinik). Die Metamorphose des Formmotivs trägt dazu bei, dass die verschiedenen Holzgebäude auf dem Gelände, darunter das bestehende Haus von Ita Wegman, das Therapiehaus, das neue Labor und die Klinik im Einklang miteinander stehen.

Nachhaltig und energieeffizient

Das Bestreben des Klinikum Arlesheim, dass alle Neubauten auf dem Gelände den hohen Schweizer Anforderungen an energetisches Bauen entsprechen, ist im Laborneubau aufgegangen. Der Neubau entspricht dem ehrgeizigen „Minenergie P“-Standard. Das Labor verfügt über einen hohen Komfort durch energieeffiziente und nachhaltige Maßnahmen. Beim Neubau kommt eine innovative Bauteilaktivierung zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein Niedertemperatursystem, bei dem im Kern der Holz100-Decken Wasserleitungen verlegt wurden, die das Gebäude heizen bzw. kühlen. Die verwendeten natürlichen und biobasierten Materialien verbreiten einen angenehmen Duft und sind frei von giftigen Dämpfen, Giftstoffen und Allergenen. Durch die diffusionsoffene Bauweise unter Verwendung von Holz und Lehm wird die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise reguliert. Dadurch ist ein sehr angenehmes, gesundes und behagliches Raumklima entstand.

Status: realisiert, 2023
Ort: Arlesheim, CH
Auftraggeber: Klinik Arlesheim
Bruttogeschossfläche: 1.500 m²
Zusammenarbeit: 9grad Architekur & MedPlan Engineering, CH
Landschaftsarchitektur: Hyco Verhaagen, Hüde DE
Kunst: Udo Zembok, Menton FR
Fotografie: Stijn Poelstra

28 Sep 2023
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Neubau Klinik Arlesheim

Die Klinik im schweizerischen Arlesheim blickt auf eine lange Geschichte zurück. Auf dem Areal der heutigen Klinik wurde die Anthroposophische Medizin gemeinsam von Ita Wegman und Rudolf Steiner entwickelt und bereits 1921 der erste Krankenhausbau bezogen. Es ist der Klinik gelungen, sich ständig den Entwicklungen und Veränderungen anzupassen und auch die Zukunft zu antizipieren. Dazu gehört neben dem Ersatzneubau der Klinik auch die Neuerrichtung des Heilmittellabors, das ebenfalls von der ARGE Architekten geplant wurde.

Massivholzbauweise
Die beiden Neubauten – Heilmittellabor und Klinik – werden auf zeitgemäße Weise in die bestehende Umgebung aus anthroposophisch inspirierten Gebäuden eingebettet. Beide Gebäude werden vollständig mit dem Holz-Bausystem Holz100 errichtet. Bei dieser Massivholzbauweise kommen Verbindungen mit Holzdübeln zum Einsatz. Auf Leim, Metall, Chemie oder Holzschutzmittel wird wo immer möglich verzichtet. Die Klinik hat sich aufgrund der gesundheitsfördernden, ökologischen und ästhetischen Eigenschaften bewusst für das System Holz100 entschieden. Verwendet wird ausschließlich sogenanntes Mondholz, das lediglich bei abnehmendem sowie bei Neumond geschlagen wird. Dieses Holz ist dichter, dauerhafter und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen.

Organische Gestaltung
Die Gesundheit und die Vitalität des Menschen stehen bei der Architektur im Mittelpunkt. Da Architektur großen Einfluss auf das menschliche Befinden ausübt, ist es sehr wichtig, ein Bewusstsein für die im eigenen Körper wirkenden Gesundheitsphänomene zu entwickeln. Der Architektur liegt ein ästhetischer und Gesundheit fördernder Gestaltungsansatz zugrunde: Die Suche nach einer Architektur mit ausgewogenen Proportionen und der richtigen Balance zwischen Polaritäten. Ein Gebäude, das sich als Gesamtgestalt zeigt. Ein Gebäude, bei dem die Gestaltung – von Innen und Außen, Außen und Innen, Haupt- und Nebengebäude, Detail und Gesamtheit – aufeinander abgestimmt ist.

Die in der Fassade des Laborgebäudes vorhandene geometrisch-flächige Bogenform verwandelt sich im Krankenhaus zu einer skulpturalen dreidimensionalen Fassade mit halbkreisförmigen Fenstern. Die sich wiederholenden Fensterformen und die Plastizität der Holzfassade lassen das Gebäude ein- und ausatmen. Entsprechend der funktionalen Bedeutung sind die Patientenzimmer in der oberen Etage als Krone der Klinik platziert.

Heilende Umgebung
Mit dem Ansatz der heilenden Architektur erreichen, dass sich die positiven Wirkungen des Gebäudes auf die Vitalität der Menschen einwirkt. Diese heilenden Aspekte der Architektur stehen im Mittelpunkt des Gestaltungsprozesses und verlangen eine intensive Auseinandersetzung mit Themen wie Akustik, Optik, Material, Geruch, Tageslicht, Farbe und Orientierung. Beispielsweise ist die Wegeführung so angelegt, dass sich in Blickrichtung der wesentlichen Achsen Fenster befinden. Das hilft der Orientierung und gibt einen Bezug nach außen. Mit einem sanften Verlauf führt das Farbkonzept den Besucher intuitiv durch das Gebäude: Grüntöne sind unten in der Eingangsebene, als Bezug zum umgebenen Park. Von unten nach oben werden die Farben immer wärmer, als Referenz an die energiegeladene Sonne. Im obersten Geschoss begleiten Orangetöne den Patienten und bieten eine schützende Umgebung. Im Entwurfsprozess wurde gemeinsam ein Bewusstsein für diese Themen entwickelt mit dem Ziel, ein Gebäude zu schaffen, das die Lebenskräfte unterstützt, Stress abbaut und Ruhe ausstrahlt.

Besondere Zusammenarbeit
Der Entwurf für den Neubau ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit zwischen der Bauherrschaft, der ARGE Architektur Klinik Arlesheim, eine Arbeitsgemeinschaft zwischen 9grad architektur und BSS Architekten AG. Jedes Planungsbüro hat spezielles Fachwissen und individuelle Erfahrung eingebracht. Die BSS Architekten kennen die Schweizer Bautechnik und -vorschriften aus ihrer über 40-jährigen Erfahrung bei den verschiedensten Projekten in der Schweiz und wissen, wie ein Schweizer Bauprozess reibungslos abläuft. 9grad architektur ist erfahren in der zeitgemäßen Umsetzung anthroposophischer und organischer Architektur. Die unterschiedlichen Stärken sowie verschiedene Bildungshintergründe der einzelnen Teammitglieder haben differenzierte Problemanalysen und kreative Lösungsansätze ermöglicht. MedPlan Engineering AG erarbeitet als Spitalplaner und Medizintechnikplaner zusammen mit den Nutzern die optimalen Soll-Prozesse sowie die individuelle medizinische Ausstattung der zukünftigen Klinik. Die Einbringung der jeweiligen Fähigkeiten und der konstruktive Prozess haben einen intelligenten, zeitgemäßen und organischen Entwurf hervorgebracht.

Nachhaltigkeit und Baubiologie
Die Klinik Arlesheim zeigt mit dem Bauvorhaben ihren hohen Nachhaltigkeitsanspruch. In einem interaktiven Prozess wurden fünf Nachhaltigkeitsthemen mit baubiologischen Schwerpunkten erarbeitet. Zunächst einmal ist es wichtig, dass die verwendeten Materialien natürlich und unverfälscht sind. Es wurden möglichst natürliche und nachwachsende Rohstoffe ausgewählt, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Die verwendeten Materialien werden authentisch und möglichst wahrnehmbar verarbeitet: Holz bleibt Holz, Beton bleibt Beton. Zweitens ist die Wirkung des Gebäudes zentral. Materialien müssen neben einem angenehmen Duft auch frei von giftigen Dämpfen, Toxinen und Allergenen sein. Das dritte Thema ist die natürliche Feuchtigkeitsregulierung durch dampfdurchlässige Materialien wie Holz und Lehm. Thema vier dreht sich um den konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energiequellen. Im Neubau kommt eine innovative Bauteilaktivierung zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Niedertemperatursystem, bei dem im Kern der Holz100-Böden Rohre mit erwärmtem oder gekühltem Wasser verlegt werden. Dadurch entsteht ein sehr angenehmes, gesundes und behagliches Raumklima. Das letzte Thema konzentriert sich auf die lokale und regionale Herkunft der Rohstoffe. Das besondere Mondholz stammt zum Beispiel aus dem Schwarzwald in Deutschland. Das Resultat ist eine Minimierung des Energieverbrauchs, das Erreichen der Minergie P-Standards und das Binden von über 2`000`000 kg CO2.

 

 

STATUS:  In Planung, 2019-2026
AUFTRAGGEBER:  Klinik Arlesheim AG
FLÄCHE:  9.750m²
ARCHITEKTUR UND GENERALPLANUNG: 9grad architektur und BSS Architekten AG
MEDIZINTECHNIKPLANUNG: MedPlan Engineering AG, CH
HOLZ-System: Holz 100, CH

 

WEBCAMKLINIK BLOG

 

 

24 Apr 2023
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Überbauung Freihof Schindellegi

Entlang der Dorfstrasse in Schindellegi erweitert und stärkt die Überbauung Freihof das Dorfzentrum und schafft einen attraktiven Aussenraum mit öffentlichem Charakter. Die Erschliessung der Tiefgarage wird durch die bestehenden Etzelblickstrasse sichergestellt und entflechtet elegant die verschiedenen Verkehrsströme. In der zweiten Baureihe konnte so ein verkehrsfreier Aufenthalts- und Erschliessungsraum geschaffen werden, welcher einen wichtigen Bezugspunkt für die Bewohner der Mietwohnungen bildet. Somit entstehen grosszügige Aussenräume mit grosser Aufenthaltsqualität und Identität.

Neben der städtebaulichen Setzung nimmt auch die Erscheinung des Projektes Bezug auf die bestehenden Bauten. Giebeldächer führen das Dorfbild weiter und stehen mal traufseitig mal giebelseitig zur Strasse hin. Entlang der Dorfstrasse sind im Erdgeschoss publikumsorientierte Nutzungen und in den Obergeschossen 26 Mietwohnungen vorgesehen. Durch die zentrale Lage und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr kann eine durchmischte Bewohnerschaft gefördert werden.

16 Feb 2023
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Wettbewerb Schättihügel, Buttikon

Konzept

Es wird ein zentraler, großer Park mit einer großen Grünfläche geplant. Um den Park herum werden sternförmig Holzhäuser in geschlossener Bauweise gruppiert. Ein massiver Infrastruktursockel fasst die Parkierung und Nebenräume zusammen und dient als Baumassenspeicher. Ein bebaumter Grüngürtel säumt die Nahtstelle zum Dorf.

Es wird eine neuartige Randbebauung vorgeschlagen. Die Häuser entwickeln sich raumbildend entlang der Parzellenränder zur Großform. Das schmale Band des Baukörpers ermöglicht ein Durchwohnen und schafft neue Perspektiven. Innerhalb der sternförmigen Figur mit Kopfbauten im Norden und Süden, entsteht ein riesiger Grünraum – gleichzeitig Innenhof und halböffentlicher Park mitten im Dorf. Die seitlichen Verbindungsflügel definieren die Flanken und sind mit massvollem Abstand zur Nachbarschaft geknickt, um die Grossform zu gliedern und sich höhenmässig gut in die dörfliche Umgebung einzugliedern. Die Überbauung wird nur aus der Vogelperspektive als Ganzes lesbar sein, ansonsten wird sie sektoriel wahrgenommen. Die Fassaden zu den Nachbarhäusern sind mit Loggien rhythmisiert und ohne Auskragungen. Die Innenhoffassaden verfügen über 2 Meter tiefe Balkone, um für alle Wohnungen eine schöne Privatheit zum Grünpark zu schaffen.

 

10 Feb 2023
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Umbau EFH Oberschönenbuch

Der im Jahr 1316/17 errichtete zweigeschossige Blockbau mit gemauertem Kellersockel wurde umfassend renoviert. Über die Jahre wurden immer wieder Sanierungen und Ergänzungen am Wohnhaus vorgenommen.

Nach einer ersten Besichtigung zusammen mit dem Architekten entschied die Bauherrschaft, das Gebäude durch eine bauarchäologische Untersuchung analysieren zu lassen. Der im Jahre 1316/17 mutmassliche Erbauer Conrad Schönbuch, welcher nach der Grösse und der Bauart des Gebäudes aus gutem Hause zu stammen schien, war mit Sicherheit ein Zeitzeuge der Entstehung der Eidgenossenschaft (1291). Nach und nach treten die religiösen Zeichen des Gebäudes in Erscheinung, sowie Erzählungen von der Pestzeit, der französischen Belagerung des Talkessels, als auch Berichte von Gefechten mit den Truppen General Suworows, welche eine hochspannende Geschichte des Hauses darlegen.

 

Erhaltung der historischen Substanz
Um dem Ursprung des Gebäudes Tribut zu zollen, wurde die Nordfassade von der aktuellen Fassadenoberfläche freigespielt und der dahinterliegende Blockbau wieder bewusst gezeigt. Der südliche Bereich des Gebäudes, welcher zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt wurde, ist durch einen neuen Anbau ersetzt worden. Um das Gebäude als eine Einheit zu zeigen, wurde das Volumen des Neubaus dem Bestand angeglichen. Jedoch ist alt und neu gleichwohl voneinander differenziert. Dies ist in der Gestaltung der Fassade ersichtlich. Im bestehenden Bereich des Gebäudes ist die klassische Struktur des Holzverschlags gewählt. Im Bereich des Neubaus hingegen setzt man auf eine eher modernere Form der vertikal ausgerichteten Holzlamellen, welche einen nahtlosen Übergang von der Fassade zum Dach bilden. Im Innern des Gebäudes ist der Bestand so weit wie möglich erhalten und lediglich an den notwendigen Stellen ergänzt. Primär ist die vertikale Erschliessung von Erdgeschoss und Obergeschoss neu ins Zentrum des Gebäudes versetzt. Zusätzlich wurde auf der Ostseite des Gebäudes neu die Parkierung in die Umgebung eingegliedert. Der Bauherrschaft war es wichtig, das Gebäude aktiv unter Denkmalschutz stellen zu lassen, da sie den Grundgedanken dieser Baute aus dem 14. Jahrhundert in seiner Form schützen und den Wert der Zeit in Kombination mit der Moderne beibehalten möchten.

 

©Fotografie Regine Giesecke

Domusantiqua

 

Standort
Oberschönenbuch, Ibach SZ

Bauherrschaft
Christoph & Miriam Bühlmann-Zgraggen

Architektur
BSS Architekten AG
Herrengasse 42
6430 Schwyz

Bauleitung
BSS Architekten AG
Herrengasse 42
6430 Schwyz

Bauzeit
2021 – 2022

25 Okt 2022
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Grossfeld 17-23

Die Integration der bestehenden Topografie in die Bebauungsstruktur sowie die polygonalen, aufeinander abgestimmten Grundformen führen zu einem harmonischen Gesamtbild. Die präzise gesetzten Baukörper folgen dem gewachsenen Geländeverlauf, so dass auf unterschiedlichen Höhen natürlich wirkende Aussenräume entstehen, die sich in die umliegenden Bebauungen integrieren. Die optische Einbindung der Freihaltezone Chalbertränki erweitert den Freiraum nach innen, wie auch nach aussen. Die teilweise im Sockelbereich zusammenhängenden und durch Höhenbeschränkungen gestaffelten Gebäudegruppen ermöglichen Aus-, Ein- und Durchblicke auf unterschiedlichen Ebenen. Die klaren pentagonalen Grundformen unterstützen die für das Gesamtkonzept Seewen Feld charakteristische Fleckenbildung, ohne den Gesamtzusammenhang zu verlieren. Die unterschiedlichen Ausrichtungen der Hauptvolumen ermöglichen die unterschiedlichsten Aus- und Einblicke sowie Innen- und Aussenräume. Umlaufende Balkone von mindestens zwei Dritteln der Fassadenabwicklung generieren eine ruhige, klare Gesamterscheinung. Sie geben dem Baukörper eine lesbare Massstäblichkeit und eine klare, horizontale Gliederung. Die privaten Grünräume gehen fliessend in die allgemeinen Umgebungsbereiche über und schaffen so zu den umgebenden bestehenden, wie auch zu den neu projektierten Bauten ein ausgewogenes Verhältnis von Bebauung und Freiraum. Grosszügige, in der Tiefe differenzierte, umlaufende Balkon-/Loggiabereiche erlauben allen Wohneinheiten eine mehrseitige Ausrichtung auf das Panorama des Talkessels. Trotz davorliegender Bebauung wird so ein Optimum an freier Sicht auf Berge, Seen, Wälder und Fluren ermöglicht. Den einzelnen Wohnungen werden insgesamt grosszügige Aussenflächen zugeschrieben, die zoniert in schmalere und ausgeweitete Bereiche vielseitige Nutzungen zulassen und kontextuelle Bezüge schaffen. Die ins gestaltete Terrain integrierten Tiefgaragen reduzieren die Beanspruchung des wertvollen Aussenraumes auf ein Minimum.

 

Wohnung reservieren

 

 

Visualisierungen: BSS ARCHITEKTEN AG (änderungen bleiben vorbehalten.)

24 Okt 2022
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Wettbewerb Kaltbach

Städtebauliches Konzept

Die Aufgabenstellung verlangt Antworten auf unterschiedlichen Ebenen. Ziel ist eine betrieblich hervorragend funktionierende und ökonomische Anlage, welche gleichzeitig eine klare städtebauliche Haltung vertritt und für die Nutzer eine angenehme Arbeitsumgebung bietet. Das Projekt fasst die funktional zusammengehörenden Flächen in einem gestaffelten Baukörper zusammen, welcher sich an der natürlich abfallenden Topografie orientiert und sich gleichzeitig hangseitig in diese integriert. Der sich zum nordseitig gelegenen Vorplatz orientierende Bestandesbau des AMFZ wird ergänzt und bildet mit dem Neubau die erkennbare neue Adresse des Verwaltungs- und Sicherheitszentrums Kaltbach. Gemeinsam mit dem Strassenverkehrsamt wird ein starkes städtebauliches Ensemble geschaffen. Mittels mehrfacher horizontaler und vertikaler Staffelung wird das neue Volumen gegliedert und in seiner Massstäblichkeit dem vorhandenen Kontext angepasst. Auf der Ostseite tritt das Volumen als vier- bis fünfgeschossiger Bau in Erscheinung, welcher sich an der Massstäblichkeit des bestehenden Hauptgebäudes orientiert. Eine Überhöhung des Volumens markiert den Hauptzugang und dient gleichzeitig zur Orientierung für die Besucher. Auf der Westseite wird das Volumen mittels vertikaler und horizontaler Staffelung in seiner Höhe gegliedert. Ein vorgelagerter Sockelbau schliesst südlich als öffentlich nutzbare Terrasse an den bestehenden Terrainverlauf an. Mittels Situierung der öffentlichen Nutzungen auf der Ostseite und der betrieblichen Nutzungen auf der Westseite werden die Verkehrs- und Personenflüsse entflochten. Die Zufahrt für Besucher und Angestellte erfolgt via Schlagstrasse auf den aussenliegenden Besucherparkplatz oder zur Tiefgarage. Der Fussgängerzugang erfolgt ebenfalls hauptsächlich via Schlagstrasse über die bestehende Treppe und den vorgelagerten verkehrsfreien Gartenbereich zu den Eingängen der Verwaltung und Polizei.

Architektonisches Konzept

Die Setzung und Gliederung des Volumens nimmt Bezug auf vorgefundene bauliche sowie topografische Strukturen und ergänzt diese. Zudem wird damit eine klare Adressierung erreicht. Der Grundkörper wird durch eine orthogonale innere Struktur gebildet. Ein durchgehendes Stützenraster bildet die statische sowie auch räumlich wirksame Primärstruktur des Gebäudes. Zwei Innenhöfe strukturieren den Baukörper räumlich und dienen der inneren Beleuchtung der angrenzenden Büroräume sowie der Optimierung der Gebäudetiefe und der dort angeordneten Nutzflächen. Die Haupterschliessung ins Innere erfolgt über die repräsentative Eingangshalle im Erdgeschoss, welche über den an der Gebäudeecke gesetzten Hauptzugang betreten wird. Ein zwischen den beiden Höfen und direkt an der Eingangshalle gelegenes Haupttreppenhaus verbindet zentral die in den Obergeschossen liegenden Abteilungen der Verwaltung mit der Eingangshalle. An die Halle angegliedert befinden sich ebenfalls die zum sich zum Talkessel öffnende Gastronomie sowie Sitzungszimmer und der Zugang zur Amtsbeistandsschaft Innerschwyz. Die bestehenden Saalbauten im ANFZ werden an ihrem bisherigen Standort belassen, aber neu erstellt. Dadurch werden sie den heutigen Anforderungen sowie der neuen Arealaufteilung entsprechend zum grossen Mehrwert für die Nutzer. Der Zugang zur Polizei erfolgt über einen separaten Zugang weiter südlich. Gesondert von den Hauptzugängen befindet sich der Anlieferungsbereich arretierter Personen und die Küchenanlieferung. Über einen vom Verwaltungszentrum separierten Treppenkern werden die in den Obergeschossen liegenden Nutzungen der Polizei erschlossen, ebenso die Einsatzleitzentrale im Dachgeschoss. Weitere Nutzungen befinden sich um den Hof orientiert in Parkierungsnähe im Untergeschoss. Eine sekundäre Ausfahrt von der Tiefgarage der Polizei befindet sich nordseitig und damit gänzlich unabhängig von der Hauptzufahrt mit direkter Anbindung zum neuen Knoten der Umfahrungsstrasse A8. Der in die Topografie eingebettete Teil des Gebäudes bildet einen nach Westen orientierten Sockel, welcher einerseits als Terrasse der Restaurantnutzung genutzt wird, andererseits Räume der Feuerwehr, Polizei und Sanität beinhaltet. Hangseitig befinden sich Nebenräume und die Parkgarage. Durch die Situierung im Sockelbereich können die Fahrzeugverkehrsflächen der Feuerwehr und Sanität gesondert vom Publikumsverkehr angeordnet werden und es entstehen keine Nutzungskonflikte.

Aussenraumkonzept

Die komplexen und intensiven Nutzungsanforderungen an die Umgebung des neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrums Kaltbach erfordern einen hohen Anteil an befestigten Verkehrs-, Rangier- und Einsatzflächen. Diese wurden überwiegend talwärts angeordnet, um eine rasche und einfache Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge hin zur Umfahrungsstrasse H8 sicher zu stellen. Der Eingangsbereich nordöstlich des neuen Verkehrs- und Sicherheitszentrums wird für Besucherinnen und Besucher sowie Mitarbeitende vom Verkehr entlastet und so qualitativ aufgewertet. Die gewählte, verkehrsreduzierte Adressierung gewährleistet eine direkte Verbindung zu den beiden Haupteingängen der Verwaltung und der Polizei. Aufgrund seiner grosszügigen und offenen Gestaltung lädt der Eingangsbereich zum Verweilen und Erholen im Grünen ein. Schirmförmige und mehrstämmige Gehölze sowie eine dichte Staudenbepflanzung bilden eine ruhige und sichere Atmosphäre. Das Parkfeld im Süden der Anlage bietet mit seinen sickerfähigen und mit Bäumen durchsetzten Parkfeldern einfach zu befahrende, schattige Parkplätze.Ein das Areal umrahmendes Gehölzband entlang der Schlag- und Umfahrungsstrasse H8 prägt das Gesamtbild der Anlage und sorgt für einen raumbildenden, standortgerechten und weichen Übergang in die unmittelbare Umgebung. Das grüne Erscheinungsbild setzt sich im Areal fort und bietet auf unterschiedlichen Flächen vielfältige Strukturen, welche der Anlage einen ökologischen und gleichzeitig sozialen Mehrwert bieten.