Archive: Projekte

Portfolio Projekte

05 Feb. 2025
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Wettbewerb Zentrum Bildung und Sport „Akkordeon“ 3.Rang

Akkordeon

Durch die rhythmische Inszenierung und Weiterführung des Vorgefundenen entsteht ein Ort mit neuem Auftritt und Empfang in Richtung des Dorfkerns von Illgau. Ein neues Zentrum für Bildung, Sport, Gesellschaft und Kultur, das Akkordeon.

Setzung und Auftakt

Ausgangslage des Projekts bildet die bestehende Turnhalle, welche als Solitär an den Hang angelehnt ist. Das Schulhaus orientiert sich in der Setzung zur Turnhalle, lässt diese Körper räumlich als Einheit erscheinen. Mittels Addition einzelner Volumen, welche sich an der Körnigkeit des Bestehenden orientieren, und der horizontalen Versetzung der Volumen soll sich das Volumen in die bestehende Situation integrieren. Schule und Turnhalle bilden eine räumlich zusammenhängende Nutzungseinheit. Um dem Raumprogramm mit den gewünschten Raumhöhen gerecht zu werden und eine langfristige Nutzungsflexibilität zu erreichen, wird das bestehende Gebäude an der Dorfstrasse abgebrochen.

Die bestehende Zugangsstrasse zur Turnhalle bleibt in ihrer Form erhalten und dient zusätzlich als Erschliessung der ostseitig situierten Tiefgaragenzufahrt. Durch den Abbruch des bestehenden Gebäudes wird der Strassenraum erweitert und der Zugang zur Schule mittels eines einladenden Platzes umgedacht und aufgewertet. Ausgestattet mit geschwungenen Sitzelementen und dem bestehenden Brunnen, lädt der Platz zum Verweilen ein. Die Schule mit Mehrzweckhalle erhalten mit der Strassenanbindung einen neuen Auftakt und orientiert sich klar zum Dorfkern von Illgau.

 

Freiraum und Entflechtung

Der Schülerzugang wird von der Zufahrt entflochten und verkehrsfrei gestaltet. Es entsteht ein neuer Zugang zum Schulareal. An den Platz angegliedert befinden sich die Fahrradständer. Mittels der Entflechtung der einzelnen Erschliessungsarten bleibt der Schulhausplatz und Schulhauszugang verkehrsfrei und bietet somit den Schülern grösstmögliche Sicherheit und Flexibilität. Der Zugang zum Kindergarten erfolgt über eine eigenständige Erschliessungszone, welche vom Windfang der Schule aus erschlossen ist.

Der grosszügige Allwetterplatz wird durch eine sanft geschwungene Spiellandschaft gerahmt. Bestehend aus chaussierten Flächen, einer Sitzarena und einer erhöhten Holzkonstruktion entsteht eine multifunktionale Spiel- und Verweilungsfläche. Für die Nutzung der Turnhalle ausserhalb der Schulzeiten, kann der Schulhausplatz für den motorisierten Verkehr als Parkierungsfläche geöffnet werden.

Der Aussenbereich des Kindergartens befindet sich auf dem bestehenden Vordach der Mehrzweckhalle. Er zeichnet sich durch sanft geschwungene und ineinanderfliessende Formen aus. Die bestehenden Oblichter bleiben vorwiegend erhalten und werden mit einer Holzkonstruktion eingerahmt, welche gleichzeitig als Spiel- und Sitzelement für die Kinder dient. Der geforderte Trockenplatz und die Spielwiese werden durch Spielelemente aus natürlichen Materialien ergänzt.

 

Konstruktion und Charakter

Die Baukörper orientieren sich an der Körnigkeit der umgebenden Bauten des Dorfes. Aufbauend auf einer inneren Schottenstruktur ist vorgesehen, das Gebäude als Holzkonstruktion zu erstellen. Eine zentrale Erschliessung, sowie aussenliegende Wandscheiben aus Sichtbeton, dienen der Erdbebensicherheit und übernehmen die Hauptlasten des Gebäudes. Die Auskragung der Betonscheiben referenziert auf die Ortscharakter typischen Vordachstützkonstruktionen. Eine feingliedrig in Holz gestaltete Fassade orientiert sich an bestehenden, lokalen Holzhauselementen. Die Decken-, Dach- sowie Aussenwandmodule sind im Holzelementbau angedacht, können einfach eingebaut, demontiert und wiederverwendet werden. Auf den nach Süden orientierten Dächern sind Photovoltaikanlagen eigeplant, um den eigenen Elektrizitätsbedarf grösstmöglich zu decken.

 

Nutzung und Betrieb

Im Erdgeschoss befinden sich die Lehrerzimmer, sowie die Bibliothek und die Büroräumlichkeiten von Schulleitung, Hauswart und Brunnenmeister. Über eine zentrale Treppe gelangt man in die beiden Obergeschosse. Ein Erschliessungskorridor mit den Garderobenbereichen orientiert sich nach Westen zum Pausenplatz. Ostseitig befinden sich die Schulzimmer, sowie Werk-, Mehrzweckzimmer und Nebenräume. Zwischen Turnhalle und Schulhaus befindet sich im ersten Obergeschoss der separiert erschlossene Kindergarten. Zum Gebäude gehörend, dennoch unabhängig nutzbar nutzt er die Fuge zwischen Schulhaus und Turnhalle aus eigenständiger Aussenraum.

Im Untergeschoss befinden neben der Tiefgarage sich die Werkstätten und Lagerflächen des Brunnenmeisters, des Strassenmeisters sowie des Hauswarts. Diese werden über die Tiefgarage oder den Schulhauskern erschlossen.

 

3.Rang/ 11 Teilnehmer

Mitarbeit:
Michael Broggi,
Luca Bolfing,
Mattia Mazzotta

Landschaftsarchitektur:
Gardens Landschaftsarchitektur

Auftraggeber
Gemeindeverwaltung Illgau
Gemeindehaus
6434 Illgau

Architektur
BSS Architekten AG
Herrengasse 42
6430 Schwyz

22 Juli 2024
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Grossfeld 1

Eingebettet in der typisch durchgrünten Landschaft des Grossfelds und benachbart zum großen Bruder «Grossfeld 2», steht nun die neue Wohnbebauung Grossfeld 1. Die Wohnbaute, die im Minergie-Standard erstellt wurde, umfasst elf Wohneinheiten. Im Untergeschoss befindet sich die Tiefgarage für Personenwagen und Fahrräder.

10 Juli 2024
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1. Rang Wettbewerb Spinnerei Rapperswil Jona

Historischer Kontext und Standort

Das Areal der ehemaligen Spinnerei befindet sich im nordöstlichen Bereich von Rapperswil-Jona. Verschiedene Körnungen, Nutzungen und Strukturen definieren den heterogen gewachsenen Ort. Grossmassstäbliche Gewerbestrukturen bilden eine historisch gewachsene Insel inmitten später entstandener Wohnquartiere und Schrebergärten.

Projektziele und Leitprinzipien

Das Projekt orientiert sich an der vorgefundenen Grossmassstäblichkeit und ergänzt das historische Ensemble mit dem Spinnereigebäude als zentrale und identitätsstiftende Struktur. Durch die Übernahme der bestehenden Orthogonalität des strassenbegleitenden Gewerbegebäudes, der zugehörigen Fabrikantenvilla und des im rechten Winkel dazu stehenden Spinnereigebäudes werden die neuen Bauten dem Bestand zugeordnet und stärken damit die Gesamtwirkung des Ensembles.

Gestaltung des öffentlichen Raums

Strassenabgewandt entstehen Plätze und Gassen, welche vom Verkehr befreit sind und somit als ruhige Rückzugsorte grosszügige Spiel- und Erholungsflächen bieten. Diese werden durch die neuen Nutzungen aktiviert, bespielt und belebt. Identitätsstiftende Elemente wie der Kamin und der imposante Hauptbau im Zentrum bleiben bestehen und bilden einen Bezug zur industriellen Vergangenheit des Ortes.

Nachhaltige Entwicklung und Rahmenbedingungen

Die nachhaltige Entwicklung des Spinnerei-Areals erfordert neben dem Miteinbezug des historischen Kontextes die Beachtung weiterer zentraler Rahmenbedingungen. Dazu gehören die städtebauliche Körnung und deren Übergänge, die Entwicklung des Langsamverkehrsnetzes und dessen Einbezug sowie die Etappierbarkeit der neuen Volumen.

Erste Etappe: Wohnbau und Raumgestaltung

Initialeingriff und somit die erste Etappe der Bebauung bildet ein klares, rechteckiges Volumen im südwestlichen Bereich des Perimeters. Als reiner Wohnbau konzipiert, beinhaltet das Volumen 26 Wohneinheiten. Ein sich zum Spinnereigebäude orientierender Laubengang dient der Erschliessung der Geschosswohnungen der unteren drei Geschosse und belebt so den neu geschaffenen Spinnereiplatz.

Gestaltung des Spinnerei-Platzes

Der Spinnerei-Platz widmet sich dem Thema der Transformation. Harte und weiche Oberflächen stehen in engem Bezug zueinander. Grünflächen drängen sich wie sich öffnende Risse in den Platzbereich. Zahlreiche Nutzungen wie Urban Gardening, Yoga-Deck und ein Quartiertisch sind im Aussenraum informell angeordnet, wobei auf eine hohe Artenvielfalt bei der Bepflanzung geachtet wird.

Innovatives Wohnkonzept und Bauweise

Eine Schottenstruktur (Massivholz-Hybridbau) bildet das primäre Grundgerüst des Volumens. Durchgehende Geschosswohnungen orientieren sich in den unteren drei Geschossen zum Spinnerei-Platz und nach Westen zu den privaten Aussenbereichen. Maisonettewohnungen mit privaten Dachterrassen und einem grünen Dachgarten bieten zusätzliche räumliche Qualitäten und Biodiversität.

Zweite Etappe: Sheddächer und Nutzungsvielfalt

Nordöstlich bilden fünf Reihenhäuser den Auftakt zur zweiten Etappe. Als Massivholzbauten konzipiert, übernehmen sie das Prinzip der Schottenstruktur der ersten Etappe. Über prägnante, sich der industriellen Geschichte des Areals verpflichtende Sheddächer wird eine attraktive Möglichkeit der inneren Belichtung geschaffen. Mit einem speziellen doppelgeschossigen Raum zur Gasse hin bieten sie flexible Nutzungsmöglichkeiten von Ateliers bis zu konventionellen Wohnformen. Neben den fünf Reihenhäusern werden zudem drei Ateliers sowie eine Kinderkrippe vorgeschlagen und bilden somit zusammen die Bauvolumen der zweiten Etappe.

Dritte Etappe: Umnutzung und Erweiterung

In einer dritten Etappe wird der Kopfbau des Spinnereihauptgebäudes ersetzt, der ein in die Jahre gekommenes Treppenhaus beinhaltet. Die Nutzungen im Spinnereigebäude sollen weiterhin mehrheitlich für eine belebende Vielseitigkeit und Durchmischung sorgen, indem bis auf zwei Geschosse weiterhin Ateliers, Kleingewerbe und ähnliches angesiedelt werden kann. Ausnahme bilden das zweite sowie dritte Obergeschoss, wo über eine Rue intérieure (2. OG) Geschosswohnungen und Maisonettewohnungen (2./3. OG) erschlossen werden.

Rang: 1. Rang
Architektur: BSS Architekten
Landschaftsarchitektur: Zwischenraum
Visualisierungen: BSS Architekten

23 Nov. 2023
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Wettbewerb Theo & Lu

Wettbewerb Milchstrasse Seewen,SZ
Engere Auswahl

Der Perimeter befindet sich in einem Übergangsgebiet zwischen grossmassstäblichen, linearen Bauten entlang der Gotthard-Eisenbahnstrecke und dem kleinmassstäblichen, historisch gewachsenen Dorfteil entlang der Seewernstrasse. Das Projekt thematisiert den Übergang zwischen diesen verschiedenen Massstäben. Der Riegelbau orientiert sich an den linearen Baukörpern entlang der Eisenbahnstrecke, die Punktbauten fügen sich in die historisch gewachsene Struktur ein und ergänzen diese. Um die historischen Bauten nicht zu konkurrenzieren sind die neuen Punktbauten zur Strasse rückversetzt situiert. Die bestehenden Gebäude werden dadurch in der Erscheinung gestärkt und der Strassenraum wird durch Raumausweitungen in seiner Qualität gesteigert. Der Riegelbau situiert sich entlang der Eisenbahnstrecke und löst damit den Lärmschutz des neu entstehenden Quartiers. Der sich dazwischen aufspannende Freiraum bietet den Bewohnern grosszügige Spiel- und Erholungsflächen. Als identitätsstiftendes und ortsbildprägendes Element bleibt der Trafoturm bestehen. Durch- und Ausblicke schaffen den Bezug zur Umgebung und verbinden das Quartier mit der angrenzenden Grünfläche und dem Alpenpanorama.

Architektur
Der Bauplatz erfordert Beachtung folgender zentraler Rahmenbedingungen: Lärmschutz, kleinteiliger und historischer Kontext, Grossformen, insbesondere die Bättigmatt und die Aussicht auf die Voralpen. Je nach Lage innerhalb des Perimeters spielen diese eine grössere oder kleinere Rolle. Nahe der Eisenbahnstrecke sind Lärmschutz und Grossform essenziell. Folglich ist hier ein langer und schmaler Riegelbau vorgesehen, der als Grossform längs zur Eisenbahnlinie angeordnet ist und dessen Wohnungen zum zentralen Freiraum orientiert sind. Der Lärm wird abgeschirmt und die Siedlung als Ruhe- und Aufenthaltsort gestärkt. Zur Bahnlinie erscheint das Gebäude als gestaffelte Grossform, zur Hofseite und zur historischen Bebauung ist die Fassade kleinteiliger gegliedert. Es wird ein Bezug zur historischen Bebauung und den neuen Punktbauten geschaffen, ebenso eine eigene Identität des entstehenden Quartiers. Vorstehende, nach Süden orientierte Balkone bilden den Übergang zum innenliegenden Grünraum und lassen diagonale Weitblicke entstehen.

Nahe der Seewernstrasse sind Kleinteiligkeit und Verspieltheit wichtig. Deshalb sind hier kleinteilige Punktbauten vorgesehen, die sich in die historische Umgebung einfügen. Das bestehende ehemalige Restaurant Schäfli wird als ortsbildendes Element erhalten. Die Fassaden sind mittels Vor- und Rücksprünge horizontal gegliedert. Auskragende Balkone bilden wie beim Längsbau den Übergang zum Freiraum und schaffen Blickbeziehungen ins angrenzende Quartier. Trotz Differenzierungen bilden die Neubauten ein qualitatives Ensemble, das sich den grosszügigen Freiraum teilt.

Die Gebäude sind als Dreispänner organisiert und verfügen über ein Erdgeschoss, drei Obergeschosse und ein rückversetztes Attikageschoss. Als Massivbau mit aussenliegender Wärmedämmung und einheitlicher Fassadengestaltung konstruiert, differenziert sich die Putzstruktur vom Erdgeschoss zu den Obergeschossen minimal. Dies, um die Erdgeschosse subtil zu betonen und einen Bezug zum Freiraum zu bilden. Der Sockel variiert je nach Ort in seiner Lage und schützt teilweise die Privatsphäre der Parterrewohnungen. Die Fassade wird durch Balkone, Fenster, Knicke und vertikaler Putzstruktur rhythmisiert. Die Balkonbrüstungen sind in der Höhe versetzt, um einerseits Einblicke zu vermeiden, andererseits um Ausblicke zu ermöglichen. Die blaue Fassadenfarbe bildet einen Kontrast zum pfirsichfarbenen Trafoturm und unterstützt mit der natürlichen Begrünung die Wahrnehmung eines lebendigen Quartiers. Gemeinsam bilden das Gebäudeensemble, der Trafoturm, sowie die Bestandesbauten einen bunten Fleck in Unterseewen.

Freiraum

Der Riegelbau steht nahe der Eisenbahnlinie und die drei Punktbauten nahe den historischen Gebäuden. Dazwischen entsteht ein grosszügiger und ruhiger Freiraum mit Spiel- und Treffplätzen sowie einheimischen Grossbäumen und Obstbäumen. Durch die oben erwähnte Entschlüsselung des motorisierten und Langsamverkehrs bleibt das Quartier oberirdisch autofrei. Der öffentliche Wegrodel führt die Spaziergänger durch das Quartier. Der alte Trafoturm wird in seiner Lage leicht versetzt und bildet das Herzstück des Turmplatzes. Er erfährt dadurch eine grössere Bedeutung und ist von der Unterführung und der Seewerenstrasse aus gut sichtbar. Er prägt das Ortsbild des Quartiers. Das ansteigende Terrain zum Riegel hin ermöglicht eine intensive Bepflanzung mit grossen Bäumen. Die halböffentlichen Wege werden mit verschiedener Vegetation von den privaten Aussenbereichen abgetrennt.

23 Nov. 2023
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Wettbewerb mori no yama

1.Rang – Wettbewerb Kantonsstrasse 37, Freienbach

mori no yama – das Projekt zwischen zwei Lärmquellen. Im Norden verläuft die Eisenbahnlinie, im Süden führt die Kantonsstrasse durch. «mori no yama» ermöglicht nach Norden einen traumhaften Blick auf den nahegelegenen Zürichsee und orientiert sich gleichzeitig nach Süden.

Damit das Grundstück optimal ausgenützt werden kann, basiert das Projekt auf einem zusammenhängenden Volumen. Um das Volumen kleinteilig zu gestalten, sind die Nord- und Südfassade gestaffelt. Dank dieser Staffelung fügt sich das verhältnismässig grosse Volumen subtil in die bestehende Bebauungsstruktur ein.

Das Konzept für das Projekt bilden die oben erwähnten Themen: Lärmschutz, die Aussicht auf den Zürichsee und der Bezug nach Süden. Die Logik des Projekts folgt somit folgendem Konzept: nord- und südseitig sind Loggien positioniert, an die Wohn- und Schlafräume angrenzen. Dank dieser Massnahme sollte es möglich sein, die Wohn- und Schlafräume lärmabgewandt an der Nord- und Südfassade zu positionieren. Somit sind sämtliche Wohn- und Schlafräume an der Fassade angeordnet, wodurch in allen Wohnungen der Ausblick auf den Zürichsee oder der Bezug nach Süden ermöglicht wird. Zwischen den Wohn- und Schlafräumen befinden sich die dienenden Räume mitsamt den Erschliessungskernen. Dank der Staffelung des Volumens, gelingt es sämtlichen Wohnungen mehr Privatsphäre zu schenken.

Im Sinne der Kleinteiligkeit soll die Fassade mit feingliedrigem, pulverbeschichtetem Trapezblech verkleidet werden. Das vermeintlich industrielle Trapezblech soll subtil unterstreichen, dass sich das Gebäude in einer Mischzone befindet. Durch das spezielle Muster der Verkleidung und der edlen Pulverbeschichtung wird dem Gebäude jedoch klar die Erscheinung eines hochwertigen Wohngebäudes verliehen.

 

 

11 Okt. 2023
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Aufstockung Alteszentrum Rubiswil

Das bestehende Alterszentrum wurde am 1. Oktober 2016 eröffnet und umfasst ein Gebäude, das sich sechs Stockwerke auf der Ostseite und fünf Stockwerke auf der Westseite erstreckt. Das bestehende 5. Obergeschoss stellt lediglich eine halbe betriebliche Abteilung dar. Um diese Lücke zu schließen, wurde ein zusätzliches Stockwerk westlich in gleicher Ausdehnung wie das darunterliegende Geschoss errichtet.

Aus Gründen der Statik und im Hinblick auf eine zügige und trockene Bauweise wurde der neue Aufbau in Holzelementbauweise konstruiert. Die innere Raumaufteilung und der Innenausbau entsprechen den bereits bestehenden Geschossen. Der Aufenthalts- und Essraum wurde offen gestaltet. Zusätzlich wurde im Süden eine weitgehend überdachte Terrasse auf dem bestehenden Vordach angelegt.

09 Okt. 2023
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Heilmittellabor Arlesheim

Die Anthroposophische Klinik in Arlesheim blickt auf eine lange und tief verwurzelte Geschichte zurück. Die Anthroposophische Medizin wurde 1921 auf dem Gelände der heutigen Klinik von Ita Wegmann und Rudolf Steiner entwickelt. Seit mehr als 100 Jahren werden dort Naturheilmittel nach traditionellen Rezepten hergestellt. Der Standort der Klinik Arlesheim soll in den kommenden Jahren zukunftsfähig aufgestellt werden. Um Platz für den Klinikneubau zu schaffen, wurde ein Ersatzneubau für das Heilmittellabor errichtet. Der Bau des Laborgebäudes war der Startschuss für alle weiteren Entwicklungen. So wurde der bestehenden Tradition in diesem Bereich eine neue Identität und Dynamik verliehen.

 

Produktion und Verwaltung

Das Labor der Klinik Arlesheim stellt Naturheilmittel her, die aus regionalen Pflanzen und Kräutern gewonnen werden. Im Labor werden aus diesen Pflanzen und Kräutern die Heilstoffe gewonnen und anschließend verarbeitet, verpackt und gelagert. Der Neubau verfügt über vier Etagen, von denen Keller, Erdgeschoss und Obergeschoss für die Herstellung von Naturheilmitteln genutzt werden. Das zweite Obergeschoss bietet Platz für die Verwaltungsbüros und Beratungsräume verschiedener Abteilungen der Klinik. Das neue Gebäude bietet somit Platz sowohl für die Produktion als auch für die Verwaltung.

Massiver Holzbau

Das neue Heilmittellabor wurde auf zeitgemäße Weise in die bestehende anthroposophische Architektur des Areals eingebettet. Das Labor ist in massiver Holzbauweise (Holz100) errichtet worden, wobei ausschließlich Holzdübel als Verbindung ohne Zusatz von Leim oder anderen Chemikalien verwendet werden. Der Holzeinschlag erfolgte nach den Mondzyklen, was dem Holz unter anderem bessere Materialeigenschaften und eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Schädlingen verleiht. Aufgrund dieser gesunden, nachhaltigen, umweltbewussten und ästhetischen Eigenschaften hat sich die Klinik bewusst für die Verwendung von Holz in massiver Bauweise von Holz100 als prägendes Material entschieden.

Angemessene Formensprache

Die Suche nach einer geeigneten Formensprache für das neue Labor begann mit der Untersuchung des Formmotivs des bestehenden Hauses von Ita Wegman auf dem Gelände, entworfen von Rudolf Steiner. Das Phänomen des Tragens und Lastens ist in der Architektur dieses Hauses deutlich sichtbar. Das Haus macht eine umhüllende Gebärde und öffnet sich gleichzeitig zur Außenwelt. Für das neue Laborgebäude hat 9grad architektur dieses Thema in einer angemessenen und zeitgemäßen Formensprache umgesetzt. Die in der Fassade des Obergeschosses sichtbare Bogenform ist eine zeitgemäße Übersetzung des Formmotivs „Tragen und Lasten“. Der mittlere Bogen umhüllt den Menschen im Gebäude, die äußeren Bögen strecken sich nach außen in die Peripherie. Diese lineare und grafische Bogenform verwandelt sich im Entwurf des Klinikneubaus in eine plastische und dreidimensionale Fassade. (mehr dazu lesen Sie auf der Projektseite der Klinik). Die Metamorphose des Formmotivs trägt dazu bei, dass die verschiedenen Holzgebäude auf dem Gelände, darunter das bestehende Haus von Ita Wegman, das Therapiehaus, das neue Labor und die Klinik im Einklang miteinander stehen.

Nachhaltig und energieeffizient

Das Bestreben des Klinikum Arlesheim, dass alle Neubauten auf dem Gelände den hohen Schweizer Anforderungen an energetisches Bauen entsprechen, ist im Laborneubau aufgegangen. Der Neubau entspricht dem ehrgeizigen „Minenergie P“-Standard. Das Labor verfügt über einen hohen Komfort durch energieeffiziente und nachhaltige Maßnahmen. Beim Neubau kommt eine innovative Bauteilaktivierung zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um ein Niedertemperatursystem, bei dem im Kern der Holz100-Decken Wasserleitungen verlegt wurden, die das Gebäude heizen bzw. kühlen. Die verwendeten natürlichen und biobasierten Materialien verbreiten einen angenehmen Duft und sind frei von giftigen Dämpfen, Giftstoffen und Allergenen. Durch die diffusionsoffene Bauweise unter Verwendung von Holz und Lehm wird die Luftfeuchtigkeit auf natürliche Weise reguliert. Dadurch ist ein sehr angenehmes, gesundes und behagliches Raumklima entstand.

Status: realisiert, 2023
Ort: Arlesheim, CH
Auftraggeber: Klinik Arlesheim
Bruttogeschossfläche: 1.500 m²
Zusammenarbeit: 9grad Architekur & MedPlan Engineering, CH
Landschaftsarchitektur: Hyco Verhaagen, Hüde DE
Kunst: Udo Zembok, Menton FR
Fotografie: Stijn Poelstra

28 Sep. 2023
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Neubau Klinik Arlesheim

Die Klinik im schweizerischen Arlesheim blickt auf eine lange Geschichte zurück. Auf dem Areal der heutigen Klinik wurde die Anthroposophische Medizin gemeinsam von Ita Wegman und Rudolf Steiner entwickelt und bereits 1921 der erste Krankenhausbau bezogen. Es ist der Klinik gelungen, sich ständig den Entwicklungen und Veränderungen anzupassen und auch die Zukunft zu antizipieren. Dazu gehört neben dem Ersatzneubau der Klinik auch die Neuerrichtung des Heilmittellabors, das ebenfalls von der ARGE Architekten geplant wurde.

Massivholzbauweise
Die beiden Neubauten – Heilmittellabor und Klinik – werden auf zeitgemäße Weise in die bestehende Umgebung aus anthroposophisch inspirierten Gebäuden eingebettet. Beide Gebäude werden vollständig mit dem Holz-Bausystem Holz100 errichtet. Bei dieser Massivholzbauweise kommen Verbindungen mit Holzdübeln zum Einsatz. Auf Leim, Metall, Chemie oder Holzschutzmittel wird wo immer möglich verzichtet. Die Klinik hat sich aufgrund der gesundheitsfördernden, ökologischen und ästhetischen Eigenschaften bewusst für das System Holz100 entschieden. Verwendet wird ausschließlich sogenanntes Mondholz, das lediglich bei abnehmendem sowie bei Neumond geschlagen wird. Dieses Holz ist dichter, dauerhafter und widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen.

Organische Gestaltung
Die Gesundheit und die Vitalität des Menschen stehen bei der Architektur im Mittelpunkt. Da Architektur großen Einfluss auf das menschliche Befinden ausübt, ist es sehr wichtig, ein Bewusstsein für die im eigenen Körper wirkenden Gesundheitsphänomene zu entwickeln. Der Architektur liegt ein ästhetischer und Gesundheit fördernder Gestaltungsansatz zugrunde: Die Suche nach einer Architektur mit ausgewogenen Proportionen und der richtigen Balance zwischen Polaritäten. Ein Gebäude, das sich als Gesamtgestalt zeigt. Ein Gebäude, bei dem die Gestaltung – von Innen und Außen, Außen und Innen, Haupt- und Nebengebäude, Detail und Gesamtheit – aufeinander abgestimmt ist.

Die in der Fassade des Laborgebäudes vorhandene geometrisch-flächige Bogenform verwandelt sich im Krankenhaus zu einer skulpturalen dreidimensionalen Fassade mit halbkreisförmigen Fenstern. Die sich wiederholenden Fensterformen und die Plastizität der Holzfassade lassen das Gebäude ein- und ausatmen. Entsprechend der funktionalen Bedeutung sind die Patientenzimmer in der oberen Etage als Krone der Klinik platziert.

Heilende Umgebung
Mit dem Ansatz der heilenden Architektur erreichen, dass sich die positiven Wirkungen des Gebäudes auf die Vitalität der Menschen einwirkt. Diese heilenden Aspekte der Architektur stehen im Mittelpunkt des Gestaltungsprozesses und verlangen eine intensive Auseinandersetzung mit Themen wie Akustik, Optik, Material, Geruch, Tageslicht, Farbe und Orientierung. Beispielsweise ist die Wegeführung so angelegt, dass sich in Blickrichtung der wesentlichen Achsen Fenster befinden. Das hilft der Orientierung und gibt einen Bezug nach außen. Mit einem sanften Verlauf führt das Farbkonzept den Besucher intuitiv durch das Gebäude: Grüntöne sind unten in der Eingangsebene, als Bezug zum umgebenen Park. Von unten nach oben werden die Farben immer wärmer, als Referenz an die energiegeladene Sonne. Im obersten Geschoss begleiten Orangetöne den Patienten und bieten eine schützende Umgebung. Im Entwurfsprozess wurde gemeinsam ein Bewusstsein für diese Themen entwickelt mit dem Ziel, ein Gebäude zu schaffen, das die Lebenskräfte unterstützt, Stress abbaut und Ruhe ausstrahlt.

Besondere Zusammenarbeit
Der Entwurf für den Neubau ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit zwischen der Bauherrschaft, der ARGE Architektur Klinik Arlesheim, eine Arbeitsgemeinschaft zwischen 9grad architektur und BSS Architekten AG. Jedes Planungsbüro hat spezielles Fachwissen und individuelle Erfahrung eingebracht. Die BSS Architekten kennen die Schweizer Bautechnik und -vorschriften aus ihrer über 40-jährigen Erfahrung bei den verschiedensten Projekten in der Schweiz und wissen, wie ein Schweizer Bauprozess reibungslos abläuft. 9grad architektur ist erfahren in der zeitgemäßen Umsetzung anthroposophischer und organischer Architektur. Die unterschiedlichen Stärken sowie verschiedene Bildungshintergründe der einzelnen Teammitglieder haben differenzierte Problemanalysen und kreative Lösungsansätze ermöglicht. MedPlan Engineering AG erarbeitet als Spitalplaner und Medizintechnikplaner zusammen mit den Nutzern die optimalen Soll-Prozesse sowie die individuelle medizinische Ausstattung der zukünftigen Klinik. Die Einbringung der jeweiligen Fähigkeiten und der konstruktive Prozess haben einen intelligenten, zeitgemäßen und organischen Entwurf hervorgebracht.

Nachhaltigkeit und Baubiologie
Die Klinik Arlesheim zeigt mit dem Bauvorhaben ihren hohen Nachhaltigkeitsanspruch. In einem interaktiven Prozess wurden fünf Nachhaltigkeitsthemen mit baubiologischen Schwerpunkten erarbeitet. Zunächst einmal ist es wichtig, dass die verwendeten Materialien natürlich und unverfälscht sind. Es wurden möglichst natürliche und nachwachsende Rohstoffe ausgewählt, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Die verwendeten Materialien werden authentisch und möglichst wahrnehmbar verarbeitet: Holz bleibt Holz, Beton bleibt Beton. Zweitens ist die Wirkung des Gebäudes zentral. Materialien müssen neben einem angenehmen Duft auch frei von giftigen Dämpfen, Toxinen und Allergenen sein. Das dritte Thema ist die natürliche Feuchtigkeitsregulierung durch dampfdurchlässige Materialien wie Holz und Lehm. Thema vier dreht sich um den konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energiequellen. Im Neubau kommt eine innovative Bauteilaktivierung zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ein Niedertemperatursystem, bei dem im Kern der Holz100-Böden Rohre mit erwärmtem oder gekühltem Wasser verlegt werden. Dadurch entsteht ein sehr angenehmes, gesundes und behagliches Raumklima. Das letzte Thema konzentriert sich auf die lokale und regionale Herkunft der Rohstoffe. Das besondere Mondholz stammt zum Beispiel aus dem Schwarzwald in Deutschland. Das Resultat ist eine Minimierung des Energieverbrauchs, das Erreichen der Minergie P-Standards und das Binden von über 2`000`000 kg CO2.

 

 

STATUS:  In Planung, 2019-2026
AUFTRAGGEBER:  Klinik Arlesheim AG
FLÄCHE:  9.750m²
ARCHITEKTUR UND GENERALPLANUNG: 9grad architektur und BSS Architekten AG
MEDIZINTECHNIKPLANUNG: MedPlan Engineering AG, CH
HOLZ-System: Holz 100, CH

 

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24 Apr. 2023
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Überbauung Freihof Schindellegi

Entlang der Dorfstrasse in Schindellegi erweitert und stärkt die Überbauung Freihof das Dorfzentrum und schafft einen attraktiven Aussenraum mit öffentlichem Charakter. Die Erschliessung der Tiefgarage wird durch die bestehenden Etzelblickstrasse sichergestellt und entflechtet elegant die verschiedenen Verkehrsströme. In der zweiten Baureihe konnte so ein verkehrsfreier Aufenthalts- und Erschliessungsraum geschaffen werden, welcher einen wichtigen Bezugspunkt für die Bewohner der Mietwohnungen bildet. Somit entstehen grosszügige Aussenräume mit grosser Aufenthaltsqualität und Identität.

Neben der städtebaulichen Setzung nimmt auch die Erscheinung des Projektes Bezug auf die bestehenden Bauten. Giebeldächer führen das Dorfbild weiter und stehen mal traufseitig mal giebelseitig zur Strasse hin. Entlang der Dorfstrasse sind im Erdgeschoss publikumsorientierte Nutzungen und in den Obergeschossen 26 Mietwohnungen vorgesehen. Durch die zentrale Lage und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr kann eine durchmischte Bewohnerschaft gefördert werden.

16 Feb. 2023
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Wettbewerb Schättihügel, Buttikon

Konzept

Es wird ein zentraler, großer Park mit einer großen Grünfläche geplant. Um den Park herum werden sternförmig Holzhäuser in geschlossener Bauweise gruppiert. Ein massiver Infrastruktursockel fasst die Parkierung und Nebenräume zusammen und dient als Baumassenspeicher. Ein bebaumter Grüngürtel säumt die Nahtstelle zum Dorf.

Es wird eine neuartige Randbebauung vorgeschlagen. Die Häuser entwickeln sich raumbildend entlang der Parzellenränder zur Großform. Das schmale Band des Baukörpers ermöglicht ein Durchwohnen und schafft neue Perspektiven. Innerhalb der sternförmigen Figur mit Kopfbauten im Norden und Süden, entsteht ein riesiger Grünraum – gleichzeitig Innenhof und halböffentlicher Park mitten im Dorf. Die seitlichen Verbindungsflügel definieren die Flanken und sind mit massvollem Abstand zur Nachbarschaft geknickt, um die Grossform zu gliedern und sich höhenmässig gut in die dörfliche Umgebung einzugliedern. Die Überbauung wird nur aus der Vogelperspektive als Ganzes lesbar sein, ansonsten wird sie sektoriel wahrgenommen. Die Fassaden zu den Nachbarhäusern sind mit Loggien rhythmisiert und ohne Auskragungen. Die Innenhoffassaden verfügen über 2 Meter tiefe Balkone, um für alle Wohnungen eine schöne Privatheit zum Grünpark zu schaffen.