Wettbewerb Rosenpark Gersau

Das Projekt fasst die funktional zusammengehörenden Flächen in einem flachen, im hinteren Bereich des Perimeters situierten Baukörper zusammen, welcher sich an der Topografie orientiert und gleichzeitig hangseitig in diese integriert. Der Grundkörper wird durch eine klare innere Struktur gebildet. Seiner gebauten Umgebung verpflichtend reagiert der Entwurf mit additiven Elementen und schafft dadurch sowohl architektonische, wie auch städtebauliche Verfeinerungen. Durch diese Reaktionen wird ein Prinzip aufgegriffen, welches sich in Gersau an verschiedenen Stellen in ähnlichen Dimensionen gibt und den Baukörper räumlich in den Kontext integriert.

Der in die Topografie eingebettete Teil des Gebäudes bildet einen Sockel, welcher sich die bestehenden Schutzräume einverleibt. Gleichzeitig befinden sich dort die öffentlichen Räume als offen gestaltete Raumabfolge aus Eingangshalle und den verschiedenen Bereichen des Restaurationsbetriebs. Ebenfalls im Sockel untergebracht und über eigene Zugänge erschlossen sind die Bereiche für die Fremdmieter Spitex und die Arztpraxis.

Die Setzung des Volumens nimmt Bezug auf vorgefundene bauliche, sowie topografische Strukturen und liegt somit folglich im Rücken der Anlage. Durch diese Setzung entsteht im südlichen Bereich der Anlage ein attraktiver, grosszügiger Aussenraum. Von der Seestrasse gelangt man über die Kerngasse zum Ankunftsbereich, wo zum Einen Fussgänger über einen gedeckten Aussenraum zum Haupteingang des Gebäudes geführt werden, aber auch eine wettergeschützte gedeckte Vorfahrt geboten wird, welche den Bewohnern einen sicheren Zugang zum Pflegeheim gewährleistet.

Direkt an den Ankunftsbereich anschliessend bildet ein attraktiver öffentlicher Park eine grüne Oase, die zu Fusse der Restaurationsräume und der dazu gehörenden Terrasse liegt. Durch diesen Grünraum und ums Gebäude entlang des leicht erhöhten Demenz-/Sinnesgartens führt ein ansteigender, öffentlicher Fussweg, welcher nordseitig die Quartieranbindung gewährleistet und somit die Sekundärerschliessung zur Sagenbachstrasse, sowie die Fussweganbindung in Richtung Osten, zur
Furrenstrasse, bildet.
Als Besucher gelangt man über den Hauptzugang durch die Eingangshalle am Empfang vorbei direkt zur Haupttreppe mit den Liften. Von dort aus sind alle Abteilungen der Bewohnergeschosse zu erreichen. Auf den beiden darüber liegenden Geschossen befinden sich die Zimmer mit den 56 Pflegeplätzen und die dazu gehörenden, zentral positionierten und attraktiven Aufenthaltsbereiche.

Die Massivbauweise zieht sich im Kern durchs Gebäude weiter nach oben und bildet die Grundstruktur. Die im ersten und zweiten Obergeschoss um die Grundstruktur verlaufenden Bereiche der Bewohnerzimmer und Aufenthaltsbereiche werden infolge der Repetition gleicher Räume in vorgefertigter Holzelement-Bauweise erstellt. Dies ermöglicht eine hohe Präzision, wie auch eine verkürzte Bauzeit und somit eine hervorragende ökonomische Beeinflussung des Gesamtprojekts.

Die im Windmühle-Prinzip angeordneten Bereiche bieten mittels direkten Sichtbezügen nach aussen und Ausweitungen der Erschliessungszone zu Aufenthaltsbereichen attraktive Begegnungszonen. Alle Bewohnerzimmer verfügen über einen eigenen Aussenraum, welcher gleichzeitig der sommerlichen Beschattung dient. Weitere grosszügige Aussenräume sind als Raumerweiterungen und Treffpunkte den Aufenthaltsbereichen vorgelagert. Der Kern, in welchem auf den Wohngeschossen mehrheitlich dienende Räume angeordnet sind, greift ein Geschoss weiter nach oben und bildet ein attraktives, den Bewohnern zugängliches Dachgeschoss aus. Dort sind die Räume der Aktivierung, Fitness und Basteln, der Andachts- und der Sakralraum sowie weitere Räume angeordnet, die vom Aussenbezug des obersten Geschosses profitieren können. Die wunderbare Seesicht kommt dort der gesamten Bewohnerschaft zu Gute. Durch die klare Einhaltung des Prinzips Kern – Mantel und durch die geschickte Anordnung der Räume könnte hier, falls dies eine zukünftige Entwicklung verlangen würde, ein weiteres Geschoss mit Bewohnerzimmern realisiert werden. Dies könnte ein grosses Potenzial für eine Erweiterung bedeuten, ohne wie in der heute bestehenden Anlage ein bauliches und betriebliches Flickwerk zu riskieren.

 

Standort
Alters- und Pflegeheim Rosenpark
6442 Gersau

Bauherrschaft
Stiftung Rosenpark
Alters- und Pflegeheim
Stiftungsrat
Kerngasse 4
6442 Gersau

Architektur
BSS Architekten AG
Herrengasse 42
6430 Schwyz

Raumprogramm
52 Einzelzimmer
2 Paarzimmer
Demenzabteilung
Gemeinschaftsräume
Verwaltungs- und Personalräume
Fremdmieter

Kategorien
Wettbewerbe