Wettbewerb Zentrum Bildung und Sport „Akkordeon“ 3.Rang
Akkordeon
Durch die rhythmische Inszenierung und Weiterführung des Vorgefundenen entsteht ein Ort mit neuem Auftritt und Empfang in Richtung des Dorfkerns von Illgau. Ein neues Zentrum für Bildung, Sport, Gesellschaft und Kultur, das Akkordeon.
Setzung und Auftakt
Ausgangslage des Projekts bildet die bestehende Turnhalle, welche als Solitär an den Hang angelehnt ist. Das Schulhaus orientiert sich in der Setzung zur Turnhalle, lässt diese Körper räumlich als Einheit erscheinen. Mittels Addition einzelner Volumen, welche sich an der Körnigkeit des Bestehenden orientieren, und der horizontalen Versetzung der Volumen soll sich das Volumen in die bestehende Situation integrieren. Schule und Turnhalle bilden eine räumlich zusammenhängende Nutzungseinheit. Um dem Raumprogramm mit den gewünschten Raumhöhen gerecht zu werden und eine langfristige Nutzungsflexibilität zu erreichen, wird das bestehende Gebäude an der Dorfstrasse abgebrochen.
Die bestehende Zugangsstrasse zur Turnhalle bleibt in ihrer Form erhalten und dient zusätzlich als Erschliessung der ostseitig situierten Tiefgaragenzufahrt. Durch den Abbruch des bestehenden Gebäudes wird der Strassenraum erweitert und der Zugang zur Schule mittels eines einladenden Platzes umgedacht und aufgewertet. Ausgestattet mit geschwungenen Sitzelementen und dem bestehenden Brunnen, lädt der Platz zum Verweilen ein. Die Schule mit Mehrzweckhalle erhalten mit der Strassenanbindung einen neuen Auftakt und orientiert sich klar zum Dorfkern von Illgau.
Freiraum und Entflechtung
Der Schülerzugang wird von der Zufahrt entflochten und verkehrsfrei gestaltet. Es entsteht ein neuer Zugang zum Schulareal. An den Platz angegliedert befinden sich die Fahrradständer. Mittels der Entflechtung der einzelnen Erschliessungsarten bleibt der Schulhausplatz und Schulhauszugang verkehrsfrei und bietet somit den Schülern grösstmögliche Sicherheit und Flexibilität. Der Zugang zum Kindergarten erfolgt über eine eigenständige Erschliessungszone, welche vom Windfang der Schule aus erschlossen ist.
Der grosszügige Allwetterplatz wird durch eine sanft geschwungene Spiellandschaft gerahmt. Bestehend aus chaussierten Flächen, einer Sitzarena und einer erhöhten Holzkonstruktion entsteht eine multifunktionale Spiel- und Verweilungsfläche. Für die Nutzung der Turnhalle ausserhalb der Schulzeiten, kann der Schulhausplatz für den motorisierten Verkehr als Parkierungsfläche geöffnet werden.
Der Aussenbereich des Kindergartens befindet sich auf dem bestehenden Vordach der Mehrzweckhalle. Er zeichnet sich durch sanft geschwungene und ineinanderfliessende Formen aus. Die bestehenden Oblichter bleiben vorwiegend erhalten und werden mit einer Holzkonstruktion eingerahmt, welche gleichzeitig als Spiel- und Sitzelement für die Kinder dient. Der geforderte Trockenplatz und die Spielwiese werden durch Spielelemente aus natürlichen Materialien ergänzt.
Konstruktion und Charakter
Die Baukörper orientieren sich an der Körnigkeit der umgebenden Bauten des Dorfes. Aufbauend auf einer inneren Schottenstruktur ist vorgesehen, das Gebäude als Holzkonstruktion zu erstellen. Eine zentrale Erschliessung, sowie aussenliegende Wandscheiben aus Sichtbeton, dienen der Erdbebensicherheit und übernehmen die Hauptlasten des Gebäudes. Die Auskragung der Betonscheiben referenziert auf die Ortscharakter typischen Vordachstützkonstruktionen. Eine feingliedrig in Holz gestaltete Fassade orientiert sich an bestehenden, lokalen Holzhauselementen. Die Decken-, Dach- sowie Aussenwandmodule sind im Holzelementbau angedacht, können einfach eingebaut, demontiert und wiederverwendet werden. Auf den nach Süden orientierten Dächern sind Photovoltaikanlagen eigeplant, um den eigenen Elektrizitätsbedarf grösstmöglich zu decken.
Nutzung und Betrieb
Im Erdgeschoss befinden sich die Lehrerzimmer, sowie die Bibliothek und die Büroräumlichkeiten von Schulleitung, Hauswart und Brunnenmeister. Über eine zentrale Treppe gelangt man in die beiden Obergeschosse. Ein Erschliessungskorridor mit den Garderobenbereichen orientiert sich nach Westen zum Pausenplatz. Ostseitig befinden sich die Schulzimmer, sowie Werk-, Mehrzweckzimmer und Nebenräume. Zwischen Turnhalle und Schulhaus befindet sich im ersten Obergeschoss der separiert erschlossene Kindergarten. Zum Gebäude gehörend, dennoch unabhängig nutzbar nutzt er die Fuge zwischen Schulhaus und Turnhalle aus eigenständiger Aussenraum.
Im Untergeschoss befinden neben der Tiefgarage sich die Werkstätten und Lagerflächen des Brunnenmeisters, des Strassenmeisters sowie des Hauswarts. Diese werden über die Tiefgarage oder den Schulhauskern erschlossen.
3.Rang/ 11 Teilnehmer
Mitarbeit:
Michael Broggi,
Luca Bolfing,
Mattia Mazzotta
Landschaftsarchitektur:
Gardens Landschaftsarchitektur
Auftraggeber
Gemeindeverwaltung Illgau
Gemeindehaus
6434 Illgau
Architektur
BSS Architekten AG
Herrengasse 42
6430 Schwyz